Blinde Flecken im Raum: Das Mittelmeer aus multidisziplinärer und transhistorischer Perspektive

Blinde Flecken im Raum: Das Mittelmeer aus multidisziplinärer und transhistorischer Perspektive

Veranstalter
CITAS, Universität Regensburg & Mittelmeer-Plattform, Universität Konstanz (Laura Linzmeier, Andreas Guidi, Jonas Hock)
Ausrichter
Laura Linzmeier, Andreas Guidi, Jonas Hock
Veranstaltungsort
Universität Regensburg, H4 und online via Zoom
PLZ
93093
Ort
Regensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.10.2021 - 02.02.2022
Von
Paul Vickers, CITAS Center for International and Transnational Area Studies, Universität Regensburg

Der multidisziplinäre Ansatz der Ringvorlesung erforscht die Bedeutung dieser Weltregion bis in die Gegenwart. Er fragt danach, ob das Mittelmeer eine praktikable Mesoebene zwischen nationalstaatlich orientierten Ansätzen und der Betonung globaler Verflechtungen darstellen könnte.

Die Ringvorlesung wird organisiert von Mitgliedern des CITAS-Netzwerkes MS ISLA an der Universität Regensburg in Kooperation mit der Mittelmeer-Plattform an der Universität Konstanz.

Blinde Flecken im Raum: Das Mittelmeer aus multidisziplinärer und transhistorischer Perspektive

„Vasto e diverso e insieme fisso“, so beschreibt der italienische Dichter Eugenio Montale die „legge rischiosa“ des Mittelmeers als Metapher für die conditio humana. Das Zitat kann auch als Metapher für die verschiedenen Forschungstraditionen dienen, in denen die Perspektive auf die Mittelmeerregion zwischen Einheit und longue durée einerseits, Fragmentierung und Asymmetrien andererseits schwankt. Wie gehen verschiedene Disziplinen mit einer mediterranen Welt um, die in den Worten von Moatti ?introuvable (unauffindbar/unerfindbar) ist, und wie begegnen sie der Notwendigkeit, der Bedeutung dieser Weltregion bis in die Gegenwart gerecht zu werden?

Die Ringvorlesung nimmt ausgehend u. a. von Konzepten der Area
Studies Themen, Menschen, Kulturen, Sprachen und Räume in den Blick, die bisher eher am Rande der Mittelmeerforschung standen. Die Beiträge werfen aus mediterranistischer Perspektive Schlaglichter auf vernachlässigte Phänomene, die auf diese Weise überhaupt erst sichtbar werden und deren breitere Resonanz damit in den Blick rückt. Stellt das Mittelmeer zwischen nationalstaatlich orientierten Ansätzen und der Betonung globaler Verflechtungen eine praktikable Mesoebene dar?

Als Vortragende sind Gäste aus verschiedenen Disziplinen, u.a. Geschichtswissenschaft, Sprach- und Kulturwissenschaften, Kulturanthropologie und Archäologie eingeladen. Die einzelnen Beiträge behandeln dabei Zeiträume, die von der Antike bis in die Gegenwart reichen. Diese breite Perspektive soll der gemeinsamen Diskussion über die Implikationen
mediterranistischer Ansätze in der gegenwärtigen Forschungslandschaft dienen.

Die Ringvorlesung wird organisiert von Mitgliedern des CITAS-Netzwerkes MS ISLA an der Universität Regensburg in Kooperation mit der Mittelmeer-Plattform an der Universität Konstanz; sie richtet sich an Studierende, die Fachöffentlichkeit sowie alle weiteren Interessierten und ist als Hybridveranstaltung geplant, die sowohl vor Ort (Regensburg) als auch über Zoom verfolgt werden kann.

Virtuelle Teilnehmer*innen werden gebeten, sich bei naemi.haberkorn@uni-konstanz.de anzumelden, um die Zoom-Details zu erhalten.

Programm

PROGRAMM
mittwochs im Wintersemester 2021/22, 16:00-17:30

20.10.21
Andreas Guidi (Konstanz), Jonas Hock, Laura Linzmeier (Regensburg)
Grundbegriffe der Mediterranean und Area Studies

27.10.21
Rainer Liedtke (Regensburg)
Metamorphose durch Hellenisierung: Thessalkoniki und der Große Brand von 1917

03.11.21
Rembert Eufe (Tübingen)
Das veneziano de là da mar

10.11.21
Sonja Brentjes & Victor de Castro y León (Berlin)
Mittelmeerbeziehungen aus der Sicht von See- und Landkarten (14. 17. Jh.)

17.11.21
Ulrich van Loyen (Siegen)
Trance und Tradition. Erweckungsbewegungen im Italien des 20. Jahrhunderts

24.11.21
Ralf Junkerjürgen (Regensburg)
Der staatenlose Graf von Monte Christo: Insel als Handlungsraum und Symbol im Werk von Alexandre Dumas

01.12.21
Sarah Nimführ (Linz)
(Im)Mobilität und mediterrane Migration

08.12.21
Jasmin Daam (Bonn)
How to see it: Tourism and Space-Formation in the Arab Eastern Mediterranean in the Early Twentieth Century

15.12.21
M’hamed Oualdi (Paris)
Ottoman Legacies in Colonial North Africa (1860s-1920s)

12.01.22
Martina Seifert (Hamburg)
Kommunikationsraum Adria: Befunde, Interpretationen, Narrative

19.01.22
Robert Blackwood & Stefania Tufi (Liverpool)
The Mediterranean as a transnational space: a sociolinguistic perspective from France and Italy

26.01.22
Karla Mallette (Michigan) & Daniel König (Konstanz)
Cosmopolitan languages in the Mediterranean: book launch and discussion

02.02.22
Steffen Schneider (Graz)
Die Repräsentation mediterraner Hafenstädte in literarischen Texten der romanischen Literaturen

Kontakt

islands@ur.de

https://www.uni-regensburg.de/citas/veranstaltungen/citas-ringvorlesung/index.html